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Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG Bezirk Main-Kinzig e.V. findest du hier .
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Main-Kinzig-Kreis, im November 2023. Für den Wasserrettungszug, die Katastrophenschutzeinheit des DLRG-Bezirks Main-Kinzig, stand die größte Übung des Jahres auf dem Dienstplan. Simuliert wurde in mehreren Übungsszenarien ein Hochwassereinsatz, ähnlich den Real-Einsätzen der vergangenen Jahre.
Nach der „Vorab-Alarmierung“ trafen sich alle Einsatzkräfte bereits am Freitagabend im Gefahrenabwehrzentrum in Hanau, um Fahrzeuge und Boote nochmals einer technischen Kontrolle zu unterziehen und mit zusätzlicher Ausrüstung zu beladen. Die Zugführung erarbeitete währenddessen die bestmögliche Besetzung der Fahrzeuge und die Marschreihenfolge.
Am Samstagmorgen um 6.45 Uhr war das Ziel aller Fahrzeuge, die aus den Standorten Hanau, Maintal, Bruchköbel und Bad Soden-Salmünster anreisten, der Bereitstellungsraum in Hammersbach. Dort erhielt die Zugführung von Sedat Müftahi (Technischer Leiter Einsatz der DLRG Main-Kinzig und Organisator der Übung) genauere „Einsatz-Infos“ für den ersten Übungsteil: eine längere Fahrt im Marschverband auf der Autobahn und über Landstraßen im Raum Gelnhausen-Freigericht. Ziel war das Hilfeleistungszentrum des Main-Kinzig-Kreises in Freigericht-Somborn, wo die Einsatzkräfte gemeinsam frühstückten.
Es folgte eine Einweisung durch Mitarbeiter der Gefahrenabwehr des Main-Kinzig-Kreises auf den „AB-Hochwasser 1“, den Abrollbehälter mit großer Sandsackfüllmaschine, der bei Bedarf mit einem Wechsellader-LKW an den Einsatzort gebracht wird. Hier können vier Personen gleichzeitig Sandsäcke abfüllen, die von vier weiteren Personen maschinell zugenäht werden – was alle Einsatzkräfte gern ausprobierten. Die so befüllten Säcke wurden auf Palette gestapelt und auf 2 Transportfahrzeuge verladen.
Nach dem Mittagessen mit den Teilnehmern eines parallel stattfindenden Feuerwehrlehrgangs folgte der nächste „Einsatzauftrag“:
Am Langenselbolder Kinzigsee sollte wasserseitig ein Deich mit Plane und Sandsäcken verstärkt werden, um nach einer Beschädigung durch Treibgut, dass Ausspülen des Deiches zu verhindern.
Ab jetzt wurde auch das Wetter einsatzrealistisch, denn es gab bei windigen knapp 10 °C immer wieder Regenschauer. Einsatztaucher der DLRG brachten unter Wasser eine 4 x 8 m große Plane aus, die dann je nach Wassertiefe von Einsatzkräften in Neopren oder Einsatztauchern mit Sandsäcken beschwert wurde. Diese Arbeit ist sehr personalintensiv, da jede Person, die im Wasser arbeitet, von einer weiteren Person an Land mittels einer Leine gesichert werden muss. Im Gegensatz zum flachen Uferbereich des Kinzigsees ist eine Deichflanke viel steiler und die Strömung im Hochwasser viel stärker, was besonders für die Taucher eine enorme Kraftanstrengung bedeutet. Zusätzlich abgesichert wurde dieser Übungsteil von zwei Bootsbesatzungen auf Motorrettungsbooten. Mit Einbruch der Dunkelheit begannen Einsatzkräfte aus dem technischen Bereich die Übungsstelle mit Hilfe von Lichtmasten auszuleuchten. Nachdem erfolgreichen Aufbringen der Deichfolie unter Wasser, musste die „Deichverstärkung“ wieder zurückgebaut werden und der Wasserrettungszug kehrte geschlossen nach Somborn zurück.
Im Hilfeleistungszentrum wurden vor dem Abendessen noch die eingesetzte Tauch- und Strömungsretter-Ausrüstung sowie alle Leinen gespült und vom Sand befreit, die Fahrzeuge wieder einsatzklar gemacht, alle nassen Kleidungsstücke und viele Paar Arbeitshandschuhe zum Trocknen aufgehängt sowie der Seminarraum mit Feldbetten zum Übernachten eingerichtet. Ab ca. 22 Uhr gab es für alle etwas Zeit zur freien Verfügung und es wurden noch ein Geburtstag und eine bestandene Lehrtaucher-Prüfung gefeiert.
Nachts kam es zu keiner „Alarmierung“ und so endete die Nacht erst am Sonntagmorgen um 7 Uhr. Frühstücken, aufräumen und entgegennehmen des nächsten „Einsatzbefehls“. Jetzt ging es mit allen Fahrzeugen im Marschverband nach Großkrotzenburg, wo die DLRG bereits von der Feuerwehr Großkrotzenburg erwartet wurde. Da die Feuerwehr im Hochwasser oft nicht alle Einsatzorte mit Löschfahrzeugen erreichen kann, sollte eine Tragkraftspritze auf einem Motorrettungsboot der DLRG verladen und auf dem Main betrieben werden.
Während diese Aktion noch in vollem Gange war und es schon wieder regnete, kamen weitere „Einsatzaufträge“ dazu: Im Hafen des Hanauer Wasser- und Schifffahrtsamts wartete eine gehbehinderte Person darauf, aus dem ersten Stock eines Hauses evakuiert und an den Rettungsdienst übergeben zu werden. Dazu wurden zwei Hochwasserboote mit mehreren Einsatzkräften, Schleifkorbtrage und Leitern losgeschickt, die auf dem Weg zu ihrem Einsatz noch die Krotzenburger Schleuse passieren mussten. Ein weiteres Mehrzweck-Rettungsboot machte sich kurze Zeit später in die gleiche Richtung auf den Weg, um eine Rollstuhlfahrerin und Ihre Begleitern aus dem „Hochwasser“ zu transportieren und in Sicherheit zu bringen. Insgesamt mussten mehrere Transporttransport-Aufträge abgearbeitet werden wie diese in einem Hochwasser üblich sein können.
Alle Übungsteile wurden erfolgreich abgearbeitet und anschließend traf sich der komplette Wasserrettungszug der DLRG Bezirk Main-Kinzig an der Großauheimer Nato-Rampe zum Trailern der Rettungsboote und zu einem späten Mittagessen. Danach ging es zurück zum Gefahrenabwehrzentrum Hanau zum erneuten Säubern und Sortieren der Ausrüstung.
Dort endete die Einsatzübung gegen 18 Uhr nach einer Feedback-Runde und mit Dank an alle Einsatzkräfte und die Übungsleitung. Teilgenommen haben 31 Einsatzkräfte aus den Ortsgruppen Bad Soden-Salmünster, Biebergemünd, Bruchköbel, Freigericht, Großauheim, Langenselbold, Hanau und Maintal. Unterstützt wurde die Übung durch das Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr des Main-Kinzig-Kreises, Hanau Infrastruktur Service Abteilung Hochwasserschutz, die Stadt Langenselbold, die Feuerwehr Großkrotzenburg und die DLRG Gelnhausen und Großkrotzenburg.
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